Der Verdauungsapparat des Rindes ist mit vier Mägen ausgestattet. Für eine Kuh ist der sogenannte Pansen wohl der Wichtigste. Die Futteraufnahme erfolgt recht rasch, weshalb die sogenannte Rohfaser nicht ausreichend zerkleinert wird. Diese kommt nun in den Pansen, wo sie kräftig durchgemischt wird. Im Pansen befinden sich rund 5 bis 7kg Pansenbakterien. Sie zerlegen die Rohfaser bzw. durch das Wiederkauen der Kuh wird die Nahrung immer mehr zerkleinert, sodass sie weiter in den Netz- und Blattmagen gelangt. Die Nährstoffaufnahme im Dünndarm kann somit erfolgen. Einfach gesagt, diesem komplizierten Verdauungstrakt einer Kuh verdanken wir den Umbau von Gras in wertvolle Eiweißproteine in Form von Fleisch und Milch. Bei der Umstellung von der Sommer- auf die Winterfütterung muss man deshalb sehr langsam vorgehen. Denn diese sogenannten Pansenbakterien sind höchst empfindlich und verursachen bei plötzlicher Nahrungsumstellung akute Verdauungsstörungen. Dies führt bei einer Kuh zu massiven Problemen, die im Extremfall mit hohen Tierarztkosten bzw. Notschlachtung der Kuh verbunden sind. Der Übergang von der Sommer- in die Winterfütterung, aber auch umgekehrt, ist eine heikle Zeitspanne und muss mit Sorgfalt durchgeführt werden.